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Gamo Coyote: Hidden-Champion

  • Autorenbild: PelletPanda
    PelletPanda
  • 4. Aug. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Feb.


Gamo Coyote Profil

Ich sehe schon die fragenden Blicke. „Was erzählt er denn da, das ist doch keine Gamo Coyote.“ Na doch, ist es. Eben nur eine ganz spezielle. Unikat ist wohl die richtige Bezeichnung.


Darf ich mich vorstellen:


  • Gamo Coyote

  • Kaliber 4,5mm Diabolo

  • Magazin, 10 Schuss

  • Einzelschussadapter in Eigenproduktion (nicht original)

  • Serie < 7,5J

  • Kartusche mit 232 Bar (welch schräge Zahl)


Individuell:


  • Liebevoll und 100% tight eingepasst in einen Diana KK-Schaft

  • Vectoroptics SCOM-24 Veyron 3-12x44 SFP Zielfernrohr mit Schott-Germany Gläsern

  • Umarex K3 Neo Schalldämpfer, die alte Version, nicht die am Ende konisch zulaufende

  • Einzelschussadapter im 3D-Druck-Verfahren hergestellt

  • TEC HRO Zweibein, montiert an UIT-Schiene


Grüße gehen raus an Thorsten, der super viel Liebe, Energie und Fachwissen in diesen absolut genialen und einzigartigen Umbau investiert hat. Etwas dieser Art findet man nicht alle Tage. Vor allem nicht in dieser Qualität durchgeführt.


Es ist quasi wie eine Hochzeit. Man nehme ein Budget-PCP-Gewehr eines spanischen Herstellers mit exzellenter Grundpräzision (huch, Spoiler) und führe dieses zusammen mit einem KK-Match-Schaft von Diana. Dies brachte mir beim Test auf einen Schlag sämtliche Vorteile, die ein Match-Schaft im Sinne der Schaftgeometrie und -ergonomie mitbringt. Ich kann es nicht beweisen, aber das wirkte und wirkt sich mit an absoluter Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf entsprechend positive Ergebnisse auf der Scheibe aus. Nehmen wir alleine die Vorzüge, die etwas mehr Gewicht gegenüber Lightweight-Kunstoffschäften mit sich bringt. Das Ding liegt einfach mehr wie ein Brett und flattert weniger (der Satz könnte auch aus dem Car Tuning-Sektor kommen). Im Anschlag war es mir eine wahre Freude, das dürfte ruhig ab Werk so kommen.


Gamo Coyote Schaftkappe

Gamo Coyote UIT-Schiene

Wenn ich auf meinen Schusstest zurückblicke ist mir eines ganz besonders in Erinnerung geblieben: Confidence. Ich war mir vor jedem Schuss ganz sicher, was die Gamo machen würde. Und wenn es mal einen Versatz zwischen anvisiert und Treffer gab,war es zwischen Schützenfehler und Wind direkt erklärbar. Das führte auch insgesamt dazu, dass es mir einfach wahnsinnig Spaß machte mit dem Teil zu schießen. So ein 10er Magazin ist auch schnell durchgefeuert. Und noch eins. Und noch eins. Dass der Lademechanismus mir etwas „quirky“ vorkam sei hier am Rande erwähnt, der ist aber wirklich nur semi-optimal, wenn ihr mich fragt. Man muss schon aufpassen, dass man nicht doppelt lädt. Naja, am Ende tat es ein einfacher Trick: beim Ziehen des Ladehebels mit dem Daumen am Schaft abdrücken. Witzigerweise ist der Schaft an dieser Stelle wie eigens dafür konstruiert.


Gamo Coyote Ladehebel

Der Sound ist durch den K3-Schalldämpfer gut zurückgenommen. Nicht das Ultra-Flüsterprogramm der Weihrauch 110, aber immer noch gartentauglich um die Nachbarn nicht zu erschrecken oder verschrecken.


Gamo Coyote Schalldämpfer und Manometer

Der Abzug: im Grunde war dieser für mich perfekt kontrollierbar, allerdings musste ich mich zu Beginn an den langen aber weichen Vorzugsweg gewöhnen. Ein paarmal gemacht war ich da aber komplett akklimatisiert und hatte Spaß.


Ich gebe zu, bevor ich losgelegt habe, habe ich mich über das Gewehr informiert. Dabei bin ich u.a. auf eine Leistungsmessung von AirGhandi gestoßen, der bei einer Gamo Coyote im Durchschnitt um die 5,6J gemessen hat. Da hatte ich schon Zweifel, ob das was wird auf 25m. Letztlich hatte Thorsten aber schon die Leistung nachgebessert, was bei der Coyote durchaus möglich ist. Seid euch dessen also bewusst, ab Werk kann es sein, dass Leistung nachgebessert werden muss, natürlich im gesetzlichen Rahmen!


Wo wir also schon beim Thema sind...


Die Gamo Coyote mochte besonders folgende Diabolos:


  • JSB Exact Express, 0,51g, 4,5mm


Mit diesen habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:


  • 10 Schuss

  • Durchschnitt 7,04J

  • Durchschnitt 166,23 m/s

  • Abweichung vom Mittelwert 2,14 m/s


Die Gamo steht also voll im Saft. Und bedenkt man, dass das Gewehr NICHT reguliert ist, geht die Abweichung vom Mittelwert noch voll in Ordnung.


Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:

Distanz

Diabolo

Hitbox / Streukreis

Location / Wetter

Anschlag

Optik

10m

JSB Exact Express 0,51g 4,5mm

8x5mm

Indoor

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Victoptics 12x44

25m

JSB Exact Express 0,51g 4,5mm

8x22mm

Outdoor, leichte Brisen

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Victoptics 12x44




Wow. Also, wow. Wir reden von einem unregulierten Gewehr. Auf 10m die HW110 weggeputzt, wiederholbar. Auf 25m nur einen Millimeter Unterschied zur Weihrauch. Und das bei mehr Wind. Und die Gamo kostet nur die Hälfte (natürlich ohne den Schaft 😉). Was soll ich dazu sagen. Ich gebe zu, das 25m-Ergebnis ist etwas ungewöhnlich mit dieser Streifenform, ich hatte aber auch genug fleckartigere Trefferbilder, die aber in Summe immer ähnlich (gut) waren. Wenn es mal windstill ist gehe ich nochmal auf die Bahn. Oder vielleicht lieber nicht, könnte sein, dass die Weihrauch dann weinend schmollen geht.


Übrigens, ein besseres Ergebnis auf 25m habe ich auch im Benchrest-Modus nicht erzielen können.


Nichts erwartet, viel bekommen.


Fazit: Hidden-Champion.

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