Diana LP8 Custom (Tactical): Kompaktes-Knicker-Wunder
- PelletPanda
- 7. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Juni

Pistolenkarabiner lautet das Motto heute und morgen. Jeden Tag gibt es einen Erfahrungsbericht. Den Start macht heute die LP8 von Diana in einer ehemaligen Tactical-, jetzt Custom-Variante.
Wenn man über die LP8 liest, dann oft in Verbindung mit Aussagen wie „volle Leistung“ oder „eine der stärksten Luftpistolen“. Nehmen wir an das ist so, ist sie dann auch eine der präzisesten? Wir finden beides heraus.
Darf ich mich vorstellen:
Diana LP8 Custom (Tactical)
Kaliber 4,5mm Diabolo
Einzellader, Knicklauf
Serie <= 7,5J
Individuell:
Vector Optics Zielfernrohr 4-16x44 mit WestHunter Versatzmontage
Individueller Schichtholz-Hinterschaft mit Tec HRO-Schaftbacke und Gehmann-Schaftkappe
Optisch weist die LP8 meiner Meinung nach ein ein ganz eigenes, individuelles Design auf. Klein, kompakt und von der Formgebung fast schon „windschnittig“, mit nahezu mittig angeordnetem Griff und Abzug. Ist sicherlich, wie immer, Geschmackssache, ich mag es. Das am Lauf montierte Laufgewicht in Schalldämpfer-Optik sah dann nicht nur gut aus, sondern erleichterte auch funktional das Knicken des Laufs durch eine bessere Griffigkeit. Apropos Griffigkeit, der Pistolengriff fiel auch unter diesen Begriff, zumindest für meine Hand war er ideal. Farblich kommt die LP8 in vollem schwarz und im Original ab Werk mit Stangen-Hinterschaft und taktisch anmutendem Abzug.
Die Verarbeitung war aus meiner Perspektive super, nichts wackelte, nichts klapperte, nichts hakte, alles #rock-solid.
Das Knicken des Laufes habe ich als angenehm schwer empfunden. Irgendwie habe ich dabei immer das Gefühl vermittelt bekommen, die potentielle Kraft der Waffe beim Spannen schon zu spüren.
Aber warum steht dann da nun „Custom“ im Titel? Nunja, der schwarze original Hinterschaft mag zwar hübsch anzusehen sein, und war auch ultra-stabil, aber für mich ergonomisch leider ein Totalausfall. Er war einfach um ein Vielfaches zu kurz und die Auflagemöglichkeit für die Wange war auf dem blanken Metall auch mehr als unangenehm. Keine Ahnung was sich Diana dabei gedacht hat, wirklich nicht.
Aber alles kein Drama, „selbst ist der Mann“. Und „schwupps“ war der individuelle Schichtholz-Hinterschaft fertig und verbaut. Ok, ich gebs zu, mal so eben kurz war das nicht. Ich habe mich herangearbeitet über einen Prototyp und viel experimentiert.

Das Schichtholz kommt von designholz.com aus der SaRaiFo-Serie und nennt sich „Red Devil“. Ich finde es mega. Es war auch gut zu verarbeiten. Ich wollte dabei die sehr gerade eher taktische Anmutung beibehalten. Der Hinterschaft besteht quasi aus zwei Teilen, dem seitlichen Befestigungsstück und dem mittig und exakt zur Pistole ausgerichteten eigentlichen Hinterschaft. Befestigung über M8-Schrauben, damit alles so stabil ist wie die LP8 selbst. Die Carbon-Schaftbacke kommt von TEC HRO, die verstellbare Schaftbacke von Gehmann. Ergonomisch war das Ergebnis für mein Gefühl ein riesiger Unterschied. Die Länge passte nun für mich genau und die Wange lag sehr angenehm und mit perfekter Lage zum Zielfernrohr auf. Und das Gute dabei: es lässt sich alles demontieren, ich habe u.a. mit Gewinden gearbeitet.

Der vielleicht einzig verbleibende Kritikpunkt hat leider eine konstruktionsbedingte Ursache. Es ist eine kurze Waffe, am „Vorderschaft“ sind wenig Festhaltemöglichkeiten. War aber auch kein Beinbruch im Test.
Das Schussverhalten fand ich insgesamt sehr angenehm. Der Prellschlag war absolut beherrschbar, eher in Richtung „mittelstark“. Der Abzug hat einen klitzekleinen Vorweg mit klarem Druckpunkt, dann etwas Kraftaufwand und ohne weiteres Kriechen löst der Schuss löst. Etwas weniger Abzugsgewicht wäre toll gewesen, aber ich fand es im Rahmen.
Schauen wir uns nun die Leistungswerte an.
Die LP8 mochte besonders folgende Diabolos:
JSB Exact Express 0,51g 4,5mm
Mit diesen habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:
10 Schuss
Durchschnitt 7,40J
Durchschnitt 170,42 m/s
Konsistenz 5,97 m/s
Abweichung vom Mittelwert 2,09 m/s
Das Thema „eine der stärksten Luftpistolen“ haben wir somit bewiesen. Die Konsistenz reicht nicht ganz an eine HW30 ran, aber ist immer noch gut.
Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:
Distanz | Diabolo | Hitbox / Streukreis | Location / Wetter | Anschlag | Optik |
---|---|---|---|---|---|
10m | JSB Exact Express 0,51g 4,5mm | 9x9mm | Indoor | Sitzend, vorne aufgelegt | ZF, Vector Optics 16x44 |
25m | JSB Exact Express 0,51g 4,5mm | 21x20mm | Outdoor, wenig Wind | Sitzend, vorne aufgelegt | ZF, Vector Optics 16x44 |
Carbine hin, Carbine her. Lasst uns nicht vergessen, das Teil ist eine Pistole. Eine Pistole mit Knicklauf. Auf 10m nur einen Zähler hinter der HW30. Auf 25m die HW30 knapp geschlagen. Junge, was für ein Ergebnis. Hätte ich im Traum nicht mit gerechnet. Respekt, Diana!
Fazit: Kompaktes-Knicker-Wunder.
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