Diana Stormrider: Mutter-Der-Budget-Präzision
- PelletPanda

- 4. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Hier kommt sie nun, die vermeintliche Mutter aller Budget-PCP-Gewehre. Mit um die 200 Euro ist sie meiner Meinung nach extrem erschwinglich und glaubt man den unzähligen Berichten, Forumskommentaren und Video-Reviews liefert sie auch entsprechend im Sinne der Präzision ab. Neuerdings ab Werk mit Regulator ausgestattet war es an der Zeit die Stormrider nochmals an den Start zu bringen.
Darf ich mich vorstellen:
Diana Stormrider
Kaliber 4,5mm Diabolo
Einzellader oder Magazin mit 9 Schuss
Serie <= 7,5J
Individuell:
Valiant Zephyr II 6-24x50 SF SIR Zielfernrohr
Da war sie nun wieder bei mir, die Stormrider. Der letzte Berührungspunkt war noch zu Zeiten der unregulierten Version. Damals fand ich sie nett, sie stach aber nicht aus der Masse heraus. An das CO2-Pendant, die Trailscout, erinnere ich mich auch noch. War eine Macht auf 15m.
Rein optisch finde ich ich die Stormrider wirklich attraktiv. Sie ist schlank, elegant und zeigt eine schöne klassische, fast zeitlose, Formgebung. Mit dem für dieses Gewehr vermutlich völlig übertriebenen Zephyr II-Zielfernrohr von Valiant mit einer 24-fachen Vergrößerung sah sie dann quasi pornös aus. Zu dessen Montage musste die Kimme weichen, denn ich wollte insgesamt nicht zu hoch kommen, da Verstellmöglichkeiten am Hinterschaft fehlten.
Trotz China-Fertigung passte hier aus meiner Warte die augenscheinliche Verarbeitungsqualität (habe sie nicht komplett zerlegt, das können gerne andere machen). Der Kunststoffschaft war rock-solid, da wackelte oder knarzte gar nichts. Dadurch konnte man sie auch an Stellen halten und „herumwirbeln“ wo ich mit so manch anderem Gewehr mit Holzschaft eher vorsichtig wäre. Das Material ist außerdem leicht aufgeraut, das half beim Festhalten.
Ergonomisch war die Schaftform kein Heilsbringer. Höhe der Schaftbacke und Länge des Hinterschafts passten für mich, aber wie bereits erwähnt fehlten hier einfach die Verstellmöglichkeiten für das Optimum. Müsste man dann selber nachrüsten. Ich habe die Stormrider aber im absoluten Werkszustand belassen. Schaut mal auf Youtube, Thilo Bach (Hofnarr mit Freien Waffen) hatte eine Stormrider mit Tuningteilen auf dem Kanal. Was ich unter dem Gesichtspunkt der Ergonomie definitiv nicht gut fand war die jagdlich ausgelegte Griff-Sektion. Wie immer bei dieser Formgebung war es ein Kompromiss, den ich bei diesem Gewehr als äußerst unangenehm empfunden habe, besonders bei längeren Sessions. Nach einer Weile tat mir einfach meine Hand weh, vor allem bei Auflage und niedriger Visierlinie. Da vermisste ich direkt guten Match-Schaft mit Pistolengriff.
Auffallend war auch das geringe Gewicht des Gewehrs, ca. 2,2kg. Dadurch ging leider etwas Stabilität beim Anschlag flöten. Frei stehend sowieso. Ob sich das dann wirklich negativ ausgewirkt hat seht ihr später bei den Ergebnissen.
Ich habe die Stormrider im Wesentlichen mit Einzelschussadapter verwendet. Das ging super. Mit den Magazinen hatte ich aber auch keine Probleme, bei keiner der Waffen in denen ihr diese verwenden könnt (Bandit, Stormrider, Trailscout).

An dem Reptiervorgang habe ich nichts auszusetzen, vor allem nicht bei der Preisklasse. Ja, es war nicht so smooth wie bei einer 9015, einer FX oder einer Weihrauch HW110. Aber für 200 Euro meiner Meinung nach trotzdem gut. Etwas mehr Kraft war aufzuwenden, aber es lief rund und ohne Hakeln.
Den DIT (Diana Improved Trigger) fand ich sehr angenehm, habe die Werkseinstellung auch nicht verändert. Kurzer und knackiger Vorweg, klarer Druckpunkt, geringes Abzugsgewicht. Noch nicht „Match“, aber die Richtung stimmte.

Da die Stormrider mit Pressluft betrieben wird gab es zwar keinerlei Rückstoß, aber ein kleiner Schussimpuls war dennoch für mich fühlbar.
Im Sinne der Lautstärke würde ich die Diana als tauglich für Garten und Wohnung einstufen. Heißt: dank Schalldämpfer eher ein Leisetreter.

Noch zu vermerken sei hier der 80ml-Presslufttank. Das ist zwar schon besser als bei der Bandit aber immer noch verhältnismäßig wenig. Die Beobachtung: nach 40-50 Schuss kann man durchaus neu befüllen, wenn man vermeiden möchte unter ca. 100-150 Bar zu fallen, denn dann beginnt der unregulierte Bereich.
Die Stormrider mochte besonders folgende Diabolos:
H&N Field Target Trophy 0,56g 4,5mm
Mit den JSB Exact Express habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:
10 Schuss
Durchschnitt 5,78J
Durchschnitt 150,61 m/s
Konstanz 2,54 m/s
Abweichung vom Mittelwert 0,78 m/s
7,5J erreichte sie zwar nicht, aber die Konstanz spielt mit bei den „Großen“.
Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:
Distanz | Diabolo | Hitbox / Streukreis | Location / Wetter | Anschlag | Optik |
|---|---|---|---|---|---|
10m | H&N Field Target Trophy 0,56g 4,5mm | 8x10mm | Indoor | Sitzend, vorne aufgelegt | ZF, Valiant Zephyr II 24x50 |
25m | H&N Field Target Trophy 0,56g 4,5mm | 22x11mm | Outdoor, wenig Wind | Sitzend, Benchrest | ZF, Valiant Zephyr II 24x50 |
Auf 10m sortiert sie sich relativ unspektakulär aber solide ins Mittelfeld ein, aber auf 25m zeigt sie was sie kann, lässt Bandit und Stoeger XM1 hinter sich, und kratzt am Eingangstor zum High-End-Bereich. Und denkt dran, 200 Euro. Schaut mal in der Bestenliste was da sonst so „abstinkt“ und euch teils deutlich mehr Euronen abfordert. Ein kleines Aber: DAS Ergebnis produziert sie nicht konstant in jedem Durchgang. Ich hatte das Gefühl bei meinem passte einfach alles zusammen, Haltung, Diabolos, Wetterbedingungen, etc. Aber so oder so, meiner Meinung nach macht man mit der Stormrider nichts falsch, vor allem nicht wenn man eher Level „Beginner“ ist. PS: stell euch mal vor ich hätte den einen Schuss nicht nach rechts gelegt... 🫡
Fazit: Mutter-Der-Budget-Präzision.








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