Walther UIT: KK-Match-Individualist
- PelletPanda

- 24. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Sept.

Diesmal sind wir im Bereich scharfer Kleinkaliberwaffen (.22 lr) unterwegs. Wer heutzutage etwas in diesem Segment zur Verwendung im Match-Bereich sucht wird zwangsweise vor der Wahl stehen: kaufe ich für viel (!) Geld etwas neues oder suche ich mir ein älteres gut laufendes System und rüste dies auf/um.
Darf ich mich vorstellen:
Walther UIT Custom
Kaliber .22 lr
Einzellader
Individuell:
Individualschaft von Steffen Töllner (T-Customs)
Simalux 12x44 Zielfernrohr mit Ringabsehen KK50
MEC Contact III Schaftkappe
TEC HRO Auflageschiene und Vorderschaftgriff
MEC Abzug für Walther
Hier wurde sich für letzteres entschieden. Und ich kann es verstehen, viele alte Systeme, egal ob z.B. Walther oder Anschütz, laufen noch exzellent, wenn sie gut gepflegt wurden. Wenn die Technik passt bleibt aber oft die Herausforderung eines alten Schaftes. Da etwas ohne entsprechende Alters- und Benutzungsspuren und mit entsprechenden Verstellmöglichkeiten zu finden ist schwierig. Und letztlich soll das potente Gewehr ja schon zeitgemäß und sexy aussehen, auch wenn der gute 80er-Jahre-Look sicherlich auch was hat, sowie anpassbar an die eigenen Schützenbedürfnisse sein.
Der Herausforderung wurde sich hier aus meiner Perspektive mit Bravour angenommen. Das Gewehr erhielt einen komplett individuell nach Wunsch des Kunden angefertigten Spezialschaft. Hergestellt von Steffen Töllner entstand hier in liebevoller Detailarbeit ein wohl kleines Meisterwerk mit Anleihen im Field Target-Bereich, was sich z.B. auch durch eine 360° verstellbare Schaftbacke sowie -kappe unter Verwendung von Verstellelementen von Mamba Target zeigt.
Die Holzauswahl finde ich geschmacklich exquisit. Der Schichtholz-„Zebra-Look“ steht dem Walther-System bestens. Verwendet wurde ein Massivholz aus der SaRaiFo-Serie von designholz.com Die Formgebung ist geschwungen elegant und erinnert besonders am Heck an Benchrest-Hinterschäfte (denkt man sich die Schaftbacke mal weg).
Im verschlankten Vorderschaft wurde eine UIT-Schiene eingebracht, welche die Montage von Auflageschienen ermöglicht. Das Gewehr lässt sich so ohne Auflagekeile für z.B. entsprechende Disziplinen des DSB verwenden. Tatsächlich ist die Waffe auf den Bildern genau dafür (50m Auflage; stehend aufgelegt) ausgerüstet worden, samt zusätzlichem Vorderschaftgriff und Simalux 12x44-Zielfernrohr mit Ringabsehen.

Eine vernünftige Anschlagshaltung herzustellen war hier für mich kein Problem, die Waffe verwächst nahezu mit dem Schützen. Das Gewehr lag insgesamt fantastisch in der Hand, man beachte auch den geraden (fast 90°) und auf den Schützen angepassten Pistolengriff.
Mit dieser UIT hat man auch gut Gewicht am Start. 6,5kg bringt sie auf die Waage. Da wäre zwar noch ein Tick Platz bis zum Maximum laut Sportordnung des DSB, aber auch so lag sie schon extrem stabil. Nicht verwunderlich, dass sie sich meiner bescheidenen Meinung nach fantastisch schießen ließ. Rückstoß ist bei .22 lr eh kaum vorhanden und mit der entsprechenden Munition (hier: Eley Match) waren engste Gruppen auf 50m kein Thema.
Der Abzug ist ein klassischer Matchabzug mit kurzem Vorweg, klarem Druckpunkt und extrem geringem Abzugsgewicht. Den brauchste nur anhauchen.

Das UIT läuft gut mit folgender Munition:
Eley Match .22 lr, 2,59g/40 grains, flat nose
Geschossgeschwindigkeit: Mündung = 331 m/sek
Auf 50m habe ich dann auf dem Stand folgendes Ergebnis dokumentiert:
Distanz | Diabolo | Hitbox / Streukreis | Location / Wetter | Anschlag | Optik |
|---|---|---|---|---|---|
50m | Eley Match .22 lr | 17x22mm | Outdoor | Stehend, vorne aufgelegt | ZF, Simalux 12x44 |
Keine Frage, das UIT kann mehr als ich und beim Ergebnis ist sicherlich noch Potential, wenn da ein Profi ans Werk geht. 😇😇
Fazit: insgesamt ein toller KK-Match-Individualist, insbesondere durch den leckeren Umbau, und sicherlich eine Granate im Wettbewerb, da glaube ich fest dran. Und es zeigt sich wieder mal: es müssen nicht immer 7000 Euro Investment für ein KK500 sein, die alte Garde hats auch noch faustdick hinter den Ohren.
Zum Abschluss eine kurze Bilderstrecke mit Ausschnitten aus der Entstehung. Fasziniert mich immer wieder.












Kommentare