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AR15-Style-Budget-Kniften, Crosman M4-177, Colt M4

  • Autorenbild: PelletPanda
    PelletPanda
  • 3. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

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Heute im „QuickCheck“: zwei optisch ähnliche AR15-Style-Gewehre mit allerdings sehr unterschiedlicher Technik und auch aus unterschiedlichen (Budget-)Preiskategorien. Das M4-177 von Gamo trifft auf das Colt M4.


Dürfen wir uns vorstellen:


  • Gamo M4-177

  • Kaliber 4,5mm Diabolo

  • Stangenmagazin, 5 Schuss

  • Serie <= 7,5J

  • Vorkomprimierer mit Pumpsystem


Individuell:


  • WestHunter 4-16x44 Zielfernrohr (ja, das taugt wirklich was!)


--- VS ---


  • Colt M4

  • Kaliber 4,5mm Diabolo

  • Einzellader, Knicklauf

  • Serie <= 7,5J


Individuell:


  • WestHunter 4-16x44 Zielfernrohr

  • Laufabschluss in Mündungsfeuerdämpfer-Optik von DRW

  • Kimme/Korn demontiert


Fangen wir an mit dem Gamo M4-177. Um die 139 Euro zum Zeitpunkt dieses Berichts. Vielleicht der absolute Präzisions-Schnapper?


Fast alles an dieser Waffe ist aus Plastik, die Verarbeitung ist ok, aber nicht berauschend. Lediglich Pumpsystem, Lauf und einige Systemteile sind aus Metall, was auch Sinn macht, sonst hätte man den Pumphebel wohl relativ schnell gewaltsam vom Gewehr „entfernt“.


Optik ist immer Geschmackssache. Mich persönlich haut das Gamo-M4 dahingehend nicht vom Hocker. Die grundsätzliche AR15-Optik ist schon ok, aber einige Design Choices, wie z.B. die Dual Rail vorne am Lauf, kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Ein Fake-Magazin muss dann auch nicht sein, war tatsächlich das Erste was ich (bei beiden Gewehren) dauerhaft entfernt habe.


Interessanterweise wirkte die Waffe auf mich in echt robuster als auf Bildern. Ich hatte zwar immer noch das Gefühl ein Plastikspielzeug in der Hand zu haben, aber es war jetzt auch nicht komplett fürchterlich. Mit Zielfernrohr hatte sie dann auch ein meiner Meinung nach halbwegs akzeptables Gewicht.


Crosman M4-177 Hinterschaft

Eine vernünftige Anschlagshaltung zu finden war nicht das Thema, obwohl das Auflegen der Wange auf den AR15-Schaft jetzt auch kein Komfortprogramm war. Es ging aber.


Den Pumpvorgang an sich empfand ich auch bei mehrmaligem Pumpen als einfach zu bewältigen. Zehnfaches pumpen über den „Vorderschaft“ produzierte belegbar die maximal mögliche Energie. Dabei hämmerte ich den Vorderschaft gezwungenermaßen so rabiat und laut hin und her, dass ich schon Angst und Bange war das Teil würde direkt kaputt gehen. Aber nein, keine Probleme, also Vollgas und keine Gnade.


Gamo M4-177 Pumpsystem

Das Magazin-Konzept über ein 5-schüssiges Diabolo-Stangenmagazin fand ich interessant. Zumindest mal was etwas Abwechslung. Ich dachte beim initialen Betrachten zwar „OMG, was ist das für ein Billigschrott?“, aber letztlich funktionierte das Prinzip des manuellen Weiterschiebens Slot um Slot ganz gut, wenn auch die Haltepunkte jeweils echt schwammig waren, da brauchte es etwas Feingefühl um nicht zu weit zu schieben.


Gamo M4-177 Magazin

Das Gewehr kann theoretisch auch BBs verballern. Bitte, bitte lasst das sein, der gezogene Lauf wird es euch danken.


Den Abzug fand ich in Ordnung, nicht übermäßig hart und ging eher in Richtung Direktabzug.


Schauen wir uns nun die Leistungswerte an.


Das M4-177 mochte besonders folgende Diabolos:


  • JSB Match Lightweight 0,5g 4,5mm


Mit diesen habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:


  • 10 Schuss, je 10x pumpen

  • Durchschnitt 5,5J

  • Durchschnitt 152,32 m/s

  • Konsistenz 3,64 m/s

  • Abweichung vom Mittelwert 1,29 m/s


Och, das sind doch respektable Werte für eine 139 Euro-Knifte. Mit 7x pumpen lag das M4 übrigens bei 4,75J im Durchschnitt. Und ja, ihr habt richtig gelesen, JSB Exact Express war hier nicht die erste Wahl, die Match Lightweight gingen einfach besser.


Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:

Distanz

Diabolo

Hitbox / Streukreis

Location / Wetter

Anschlag

Optik

10m

JSB Match Lightweight 0,5g 4,5mm

20x11mm

Indoor

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, WestHunter 16x44

25m

JSB Match Lightweight 0,5g 4,5mm

40x34mm

Outdoor, wenig Wind

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, WestHunter 16x44




Ok, auf geht es zum Colt M4. Um die 240 Euro zum Zeitpunkt des Berichts (Rabattangebot lässt grüßen).


Colt M4 Profil

Optisch ist es das meiner Meinung nach deutlich reifere Gewehr und näher am Original als das Gamo-Produkt. Auch im Sinne der Verarbeitung ist das eine andere Liga. Immer noch nicht perfekt und auch eher mit Billo-Budget-Hinterschaft unterwegs, aber dennoch solider und handfester gebaut. Aufgrund der Konstruktion als Knicklauf-Gewehr sind alle relevanten Komponenten aus Metall, was auch das Gewicht deutlich steigerte. Die vorderen Rails sind ebenfalls aus Metall, da hatte ich gleich ein ganz anderes Feeling.


Colt M4 Knicklauf

Das Thema Anschlagshaltung war deckungsgleich zum M4-177.


Der Spannvorgang der Feder war für mich leicht zu bewältigen, da hatte ich schon schwerer zu arbeiten. Beobachtung: ich hatte manchmal ein Thema die Feder in Spannungsstellung einrasten zu lassen, musste dann in der Bewegung noch einmal mit Nachdruck nachlegen. Ob es nur dieses Gewehr war oder es ein generelles Thema ist kann ich nicht bewerten.


Colt M4 Spannmechanik

Den Prellschlag habe ich als mittel empfunden. Fehlende Dämpfung am Hinterschaft machte es für mich auch zu einem „involvierten“ Schusserlebnis, und das meine ich jetzt positiv. Man muss sie richtig halten und beim Schuss "drauf bleiben", dann klappts auch mit der Gruppe, so meine Erfahrung.


Die Sicherung am Gewehr wird nicht automatisch gesetzt wie man es z.B. von Weihrauch-Gewehren kennt. Ich habe mir dann eine entsprechende Reihenfolge angewöhnt. Und ich habe es probiert, es kann sich ein Schuss lösen, wenn die Sicherung nicht drin ist. Passt bitte auf!


Den Abzug fand ich akzeptabel. Kurzer Vorweg, nicht zu hart, insgesamt gut beherrschbar.


Schauen wir uns nun die Leistungswerte an.


Das Colt M4 mochte besonders folgende Diabolos:


  • JSB Exact Express 0,51g 4,5mm


Mit diesen habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:


  • 10 Schuss

  • Durchschnitt 6,81J

  • Durchschnitt 163,56 m/s

  • Konsistenz 4,19 m/s

  • Abweichung vom Mittelwert 1,22 m/s


Für ein Knicklauf-Gewehr steht das M4 gut im Saft und auch die Konsistenz-Werte liegen im grünen Bereich.


Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:

Distanz

Diabolo

Hitbox / Streukreis

Location / Wetter

Anschlag

Optik

10m

JSB Exact Express 0,51g 4,5mm

8x13mm

Indoor

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, WestHunter 16x44

25m

JSB Exact Express 0,51g 4,5mm

30x23mm

Outdoor, wenig Wind

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, WestHunter 16x44





Fazit AR15-Style-Budget-Kniften:


Spielzeug hin und her, das Crosman M4 hat schon Spaß gemacht. Es ist irgendwie quirky und awkward, aber auch knuffig und konnte mich entertainen. Ja, die Ergebnisse auf der Scheibe rangieren eher im momentan hinteren Quadranten, aber sind jetzt auch nicht sooo schlecht, wenn man bedenkt mit was für Waffen sich hier gemessen wird. Und das für 139 Euro. Profis und Loch-in-Loch-Jäger werden hier nicht glücklich werden, aber wer dann und wann mal auf 10 bis 25m plinken möchte, klar das geht gut.


Das Colt M4 ist unbestritten das präzisere Gewehr. Punkt. Ob man jetzt ein Knicklauf-Gewehr in AR15-Optik haben muss, da streiten sich die Geister. Das Schusserlebnis hat mich auf jeden Fall abgeholt. Bei dem Preispunkt würde ich allerdings eher zu einer HW30 greifen. Ich bin mir wirklich nicht ganz klar welches Zielpublikum hier angesprochen werden soll. Funktionieren tut das Colt M4 auf jeden Fall gut.


Das Crosman-M4 ist mir mehr in Erinnerung geblieben, wäre Präzision also zweitrangig wüsste ich was ich wählen würde... 🤪

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