Diana 65: Lieblings-Stanzmaschine-Mit-Kampfspuren
- PelletPanda

- 21. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Okt.

Sehr lange hat es gedauert bis ich eine Diana 65 zum Testen bekommen habe. Und noch dazu eine die so gut im Saft steht wie diese. Zu lange wenn ihr mich fragt. Denn das die Diana zumindest Potential hat kann man ja quasi schon vom Faktenblatt ablesen. Was kann die ca. 57 Jahre alte Match-Dame, Loch-in-Loch-Gerät oder doch angestaubt?
Darf ich mich vorstellen:
Diana 65
Kaliber 4,5mm Diabolo
Einzellader, Knicklauf
Serie <= 7,5J
Individuell:
Valiant Zephyr II 6-24x50 SF SIR Zielfernrohr
Das Diana 65 Luftgewehr kam im Jahr 1968 auf den Markt und war als Nachfolger des Diana 60 ebenfalls ein erschütterungs- und vibrationsfreies Luftgewehr. Und das kann ich vollends bestätigen. Bei Abgabe eines Schusses habe ich keine merkliche Bewegung im Gewehr vernommen, aus Schützenperspektive fühlte es sich absolut erschütterungsfrei an. Damit ist dann auch DER Punkt abgeräumt, der Knicker-Ergebnisse entweder signifikant positiv oder negativ beeinflusst: Prellschlag.
Trotz ihres hohen Alters finde ich sie gutaussehend und immer noch zeitgemäß, da die Schaftform klassisch gehalten ist. Sie hat mich überzeugt mit einer angenehmen Chunkyness und dennoch einer gewissen Eleganz. Zierlich ist sie aber sicherlich nicht, vom Gefühl her hat man mit ihr ganz schön was in der Hand...positiv gesehen. Das wird unter anderem verstärkt vom hohen Gewicht (das Teil ist schwer!!), resultierend in sehr guter Stabilität.
Eine 1A-Anschlagshaltung war im Nu hergestellt. Der Pistolengriff lag mir in der Hand wie angewachsen, die Schaftbacke war auch ohne Verstellbarkeit in Idealhöhe (bei niedrigen Zielfernohr-Montagen) und die verstellbare Schaftkappe sorgte für guten Halt in der Schulter.

Insgesamt spürte ich hier vollumfänglich die Match-Gene.
Der Knickvorgang des Laufs wird bei der Diana 65 durch Öffnen der Laufverriegelung eingeleitet, die sicherstellt, dass sich der Lauf immer in der richtigen Position befindet. Das Knicken an sich erforderte kaum Kraft, rastete sauber ein und fühlte sich sehr fein abgestimmt an. Dadurch mag man denken, dass die Diana weniger Joule-Kraft aufbringt, war aber nicht der Fall war, die 7J-Grenze zu überschreiten war hier kein Thema.

Der verstellbare Abzug war meiner Meinung nach ein Match-Traum. Kurzer Vorweg, klar definierter Druckpunkt, kaum Abzugsgewicht. Besser geht’s wohl nicht.

Im Sinne der Lautstärke bei Schussabgabe fand ich sie sehr moderat, nahezu zimmertauglich. Klang fast wie ein PCP-Gewehr mit Schalldämpfer.
Was ich noch nicht erwähnt habe: die Diana 65 befand und befindet sich in einem innerlich neuwertigen Zustand. Das Gewehr wurde auseinandergebaut, gereinigt, Verschleißteile wurden ersetzt, dann wurde sie wieder zusammengebaut. So konnte ich die Diana erleben wie frisch ab Werk. Äußerlich dann natürlich mit der ein oder anderen Kampfspur ausgestattet, wurde ja schließlich auch über Jahre verwendet. Narben machen sexy oder wie sagt man.
Schauen wir uns nun die Leistungswerte an.
Die Diana 65 mochte besonders folgende Diabolos:
JSB Exact Express 0,51g 4,5mm
JSB Straton 0,535g 4,5mm
Mit den JSB Exact Express habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:
10 Schuss
Durchschnitt 7,10J
Durchschnitt 161,19 m/s
Konstanz 8,6 m/s
Abweichung vom Mittelwert 2,67 m/s
Die Leistung ist hier absolut auf Sollwert. Die Konstanz ist für einen Knicker gut, ich hätte aber einen Tick mehr erwartet. Ihr werdet aber gleich sehen, dass das bei diesem Gewehr für die Präzision dennoch keine Rolle spielt.
Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:
Distanz | Diabolo | Hitbox / Streukreis | Location / Wetter | Anschlag | Optik |
|---|---|---|---|---|---|
10m | JSB Exact Express 0,51g 4,5mm | 7x6mm | Indoor | Sitzend, vorne aufgelegt | ZF, Valiant Zephyr II 24x50 |
25m | JSB Exact Express 0,51g 4,5mm | 9x13mm | Outdoor, wenig Wind | Sitzend, Benchrest | ZF, Valiant Zephyr II 24x50 |
Junge. Junge. Ok, auf 10m ist das wie zu erwarten sehr gut und in den aktuellen Top10. Aber was ist denn das für ein 25m-Ergebnis? 9x13mm? Von einem 60er-Jahre-Knicker? Das ist Platz vier in der Rangliste und ein monströs gutes Ergebnis. Die Straton-Diabolos von JSB habe ich mit ähnlicher Hitbox dokumentiert. Und das Ganze immer wieder und wieder. Solche Ergebnisse waren keine Eintagsfliegen.
Mein höchter Respekt gebührt hier Diana, die 65 ist ein tolles Gewehr, das weder Pressluft noch CO2 benötigt. Knicken, Diabolo rein, und Feuer frei. Das macht (zumindest mir) auch einfach Spaß, denn es hat was nostalgisches. Und die Präzision liegt auf höchstem Match-Niveau.
Und ich habe dafür EUR 239 bezahlt. Ja, ich habe sie gekauft, denn sowas bekommt man heutzutage nicht mehr in dieser Form. Warum eigentlich nicht?
Fazit: Lieblings-Stanzmaschine-Mit-Kampfspuren








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