top of page
Logo Pinpoint Accuracy

Gamo Arrow: Solider-Garten-Plinker

  • Autorenbild: PelletPanda
    PelletPanda
  • 12. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Diana Bandit Custom Profil

Mit der Gamo Arrow steht ein weiteres PCP-Gewehr in den Startlöchern, um sich im Bereich der Budget- und Einsteiger-Waffen zu profilieren. Schaut man sich so manchen Testbericht zur Arrow an wird sie des Öfteren mit hoher Präzision/Leistungsfähigkeit in Verbindung gebracht. Wird sie diesen Vorschusslorbeeren im Test auf 10m und 25m gerecht? Finden wir es heraus.


Darf ich mich vorstellen:


  • Gamo Arrow

  • Kaliber 4,5mm Diabolo

  • Magazin, 10 Schuss

  • Serie <= 7,5J

  • Pressluft, Kartusche mit 232 Bar


Individuell:


  • Vector Optics Zielfernrohr 4-16x44


Vom Look her finde ich die Arrow ansprechend gestaltet. Komplett in schwarz mit ihrer wuchtigen Form, aufgelockert durch elegant geschwungene Linien, kann sie sicherlich positiv Aufsehen erregen.


Die Verarbeitung des stark kunststofflastigen Gewehrs geht meiner Meinung nach in Ordnung, üble Schwächen wie bei Hatsan-Einsteigerwaffen (sorry, Hatsan!) sind mir dahingehend nicht aufgefallen.


Die Formgebung des Schafts fand ich sehr angenehm funktional im Sinne einer homogenen Anschlagshaltung. Der Griff ist ansatzweise ergonomisch gestaltet und kommt mit einer match-artigen Daumenmulde daher, der Vorderschaft bietet gute Festhaltemöglichkeiten, und der Hinterschaft hat neben einer idealen Höhe für die Wangenauflage und die Verwendung eines Zielfernrohrs (die Kombi mit dem fabelhaften Orion 16x44 von Vector Optics passte wie die Faust aufs Auge) auch für größere Menschen eine passable Länge. Hier hat Gamo sich scheinbar wirklich Gedanken gemacht. Insgesamt fühlte sich das Gewehr positiv meaty in der Hand an. Lediglich den Abstand des Abzugs wenn der Griff von der Hand voll umfasst ist fand ich etwas zu groß. Die insgesamt vorhandene Griffigkeit half mir dann das fehlende Gewicht etwas auszugleichen, sie ist mit rund 2,8kg doch sehr leicht.


Auch wenn es optisch aufgrund der kompakten und bulligen Bauweise der Arrow nicht danach aussieht, aber die verbaute Kartusche ist relativ klein. Sie fasst 125 ccm, also 0,125 l. Bei 232 Bar Fülldruck. Knapp über Stormrider-Niveau (von Diana). Wenn man dann die 10er-Magazine durchrattert leert sich die Kartusche relativ schnell, zumal man bedenken muss, dass die Arrow über KEINEN Regulator verfügt. Möchte man also immer volle Power für möglichst gleichbleibendes Treffpunktverhalten, ist schnelleres Nachfüllen angesagt.


Apropos Magazin. Das funktionierte ganz ok...wenn man die Diabolos satt ins Magazin drückt. Ohne das hatte ich den ein oder anderen Klemmer. Was ich auch bemerkt habe: das Magazin rastet eingeführt nicht 100% überzeugend ein, das wirkte etwas instabil.


Gamo Arrow Magazin

Eine der vermeintlichen Besonderheiten der Arrow ist sicherlich das Geradezugrepetieren. Das funktionierte auch ganz ok, wirkte auf mich aber dennoch leicht "klapprig", auch weil der Repetierhebel aus Kunststoff ist. Hebel und Vorgang fühlten sich in Kombination einfach nicht 100% rund an. Ich hatte auch immer Angst ich mache das Teil kaputt wenn ich da beherzt durchlade.


Gamo Arrow Repetierhebel

Der zweistufig verstellbare CAT (Custom Action Trigger) von Gamo war auch ganz in Ordnung. Out of the Box war ein etwas längerer und nicht unnötig harter Vorzugsweg ohne Druckpunkt eingestellt. Aus meiner Perspektive keine Glanzleistung, aber im Rahmen der Preiskategorie der Waffe akzeptabel.


Gamo Arrow Abzug

Positiv hervorzuheben ist noch der integrierte Schalldämpfer (im Laufmantel), der die Arrow zu einem vergleichsweise leisen Gerät machte.


Gamo Arrow Schalldämpfer

Schauen wir uns nun mal die Daten an.


Die Arrow mochte besonders folgende Diabolos:


  • H&N Field Target Trophy 0,56g 4,5mm


Mit diesen habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:


  • 10 Schuss

  • Durchschnitt 5,79J

  • Durchschnitt 143,89 m/s

  • Konsistenz 2,64 m/s

  • Abweichung vom Mittelwert 0,96 m/s


Die Leistung hätte ehrlich gesagt ein Joule mehr sein dürfen, aber im Sinne der kleineren Kartusche kann ich die werksseitige Einstellung nachvollziehen, auch wenn mir generell Waffen lieber sind, die die 7,5J-Grenze ausloten. Die Konsistenzwerte gefielen wir dann wiederum ganz gut.


Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:

Distanz

Diabolo

Hitbox / Streukreis

Location / Wetter

Anschlag

Optik

10m

H&N Field Target Trophy 0,56g 4,5mm

9x10mm

Indoor

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Vector Optics 16x44

25m

H&N Field Target Trophy 0,56g 4,5mm

19x22mm

Outdoor, wenig Wind

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Vector Optics 16x44




Ich sage was ich denke, auch auf die Gefahr hin hier zu hart beim Feedback reinzugehen. Ich hatte mehr erwartet und erhofft. Auf 10m fehlte einfach ein Tick zum richtig guten Ergebnis, auf 25m fand ich sie teils wirklich zickig. Immer mal wieder Ausreißer, selbst komplett ruhend im Benchrest-Modus. Für mich ist die Arrow sicherlich nicht der Heilige Gral des Präzisionsschießens. Das macht sie aber nicht zu einem schlechten Gewehr. Die Ergebnisse sind trotzdem passabel um sich im Mittelfeld einzuordnen. Man könnte argumentieren, dass ist konform zum Preispunkt. Für Plinking-Lover ohne Anspruch an absolute Endpräzision und mit Fokus Spaß/Erlebnis ist sie sicherlich ein guter Deal. Für Loch-in-Loch-Verrückte (wie mich) ist sie eher nix. Auch Anfängern würde ich eher abraten, lieber ein paar Euro mehr investieren in konstantere Leistungsfähigkeit.


Fazit: Solider-Garten-Plinker.

Comments


bottom of page