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Novritsch SSG24: Airsoft-Präzisionsmaschine

  • Autorenbild: PelletPanda
    PelletPanda
  • 2. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit

Novritsch SSG24

Die erste Airsoft-Waffe hier im Blog. Da dachte ich mir ich lasse mich nicht lumpen, es musste also ein richtiger Klassiker sein. Meine Beobachtungen sagen, dass die österreichische Marke Novritsch teils kritisch, teils extrem positiv wahrgenommen wird. Kritikpunkte scheinen u.a. Qualitätsaspekte jüngerer Waffen im Sortiment in Verbindung mit einem Markenversprechen zu sein. Wir wollen hier aber heute nur auf die SSG24 blicken, was kann das 2017er-Sniper-Gewehr mit scheinbar gutem Ruf.


Darf ich mich vorstellen:


  • Novritsch SSG24

  • Kaliber 6mm BB

  • Magazin, 28 Schuss

  • Serie < 7,5J, je nach eingebauter Feder


Individuell:


  • TDC Hop-Up Unit von Tridos Design, inkl. R-Hop Gummi

  • Kürzerer Aussen- und Innenlauf

  • Gebohrter Zylinder

  • Vergrößerter Repetierhebel


Zuerst einmal vielen Dank an Marco, der mir seine SSG24, samt Zubehör und BBS, über mehrere Wochen zur Verfügung gestellt hat, und auch für die Verfeinerungen dieser verantwortlich ist. In besagtem Zubehör befand sich u.a. auch ein Satz stärkerer Federn. Diese Gelegenheit konnte ich nicht an mir vorbeiziehen lassen. Und schwuppdiwupp war die M190-Feder verbaut.


Dieser Move machte die SSG24 nicht nur absolut unspielbar aufgrund der enorm gestiegenen Leistung fernab aller zugelassen typischen Joule-Grenzen auf Spielfeldern, sondern auch immens schwer zu repetieren, und ich bin wirklich kein Weichei. Aber: es hat auch wirklich Spaß gemacht.


SSG24 Verschluss

Fangen wir mal vorne an. Das Aussehen: ich finde die SSG24 sieht super aus. Traditioneller Scharfschützen-Look, komplett in schwarz gehalten, sehr stimmige Formgebung, niedriges Profil. Vor allem der nachträglich verbaute kurze Lauf im voluminösen Laufmantel lies das Gewehr noch bulliger wirken.


Der Materialmix ist im Wesentlichen Kunststoff/Metall. Ich würde sagen die Verarbeitungsqualität geht absolut in Ordnung. Alles fasste sich gut an und wirkte solide verbaut. Nichts klapperte, nichts wackelte.


Auch im Anschlag machte die SSG24 trotz eher jagdlicher Schaftoptik eine gute Figur. Den Vorderschaft fand ich schön beefy, war wirklich gut zu greifen. Der Griff hat einen guten Winkel und ist nicht ganz so extrem abgeflacht wie z.B. bei einer Weihrauch HW30. Eine verstellbare Schaftbacke habe ich am Hinterschaft nicht vermisst. Die Schaftkappe ist clever konstruiert und kann je nach Geschmack aus-/eingefahren werden.


Das Einsetzen/Herausnehmen des Magazins ging während des gesamten Testzeitraums problemlos. Das Magazin selber ist in seiner Gänze ein Plastik-Teil und sollte mit einem Speedloader beladen werden. Es geht auch ohne, aber es dauert dann exponentiell länger. Feeding-Probleme hatte ich keine.


SSG24 Magazin

Der Verschluss samt Repetierhebel funktioniert bei der SSG24 wie bei einer scharfen Waffe und ist herausnehmbar. Der bei diesem Exemplar vergrößerte Hebel lag gut in der Hand. Und da insbesondere bei einer M190-Feder ordentlich Kraft beim Repetieren aufgewendet werden muss, machte die Vergrößerung nicht nur optisch Sinn. Als kleiner Kritikpunkt: ich finde das Repetieren könnte vom Feeling her etwas näher am Original sein, man merkte u.a. im Hinblick auf das Material (und damit einhergehend den Sound), dass man es hier „nur“ mit einer nicht-Vollstahl-Airsoft-Waffe zu tun hat.


Am Rande sei erwähnt, dass ich das von Novritsch mitgelieferte Zielfernrohr direkt demontiert habe. Hätte es nicht Marco gehört wäre es vermutlich direkt im Verkauf gelandet. Ein 16x44 von Vector Optics war da wie eine Erlösung.


Vom Demontieren zwecks Einbau der stärkeren Feder kann ich sagen, dass das alles ziemlich einfach zu bewerkstelligen war. Zumindest ging es mir so. Novritsch hat aber auch super Erklärbär-Videos für alles rund um die SSG24, die im Zweifelsfall helfen können.


Die Einstellung des Hop-Up ist super einfach, da dieses von außen zu erreichen ist (kleines Stellrad).


SSG24 Hop-Up

Über die nachfolgenden Daten kommen wir nun unweigerlich zurück auf das Thema Power.


Die SSG24 mochte besonders folgende BBs:


  • Hot Shot Premium Balls, 6mm, 0,45g


Am Beispiel der SSG24 lässt sich super aufzeigen, dass die Qualität von BBs eine Rolle spielt, wenn es um Präzision geht. Die BBs von Novritsch, wie auch einige andere, lieferten sichtbar schlechtere Ergebnisse als die o.g. Auch forderte die M190-Feder ihren Tribut beim Gewicht der BBs, 045g war die erste Wahl.


Mit den o.g. BBs habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:


  • 10 Schuss

  • Durchschnitt 3,93J

  • Durchschnitt 132,28 m/s

  • Konsistenz: 1,08 m/s

  • Abweichung vom Mittelwert 0,42 m


Beim Hersteller wird die M190-Feder mit 3,4J angegeben. Diese Angabe wurde bei dieser SSG24 direkt mal vaporisiert. Gerundet 4J ist für eine Airsoft-Waffe massiv. Nach dieser Messung erklärte sich auch direkt warum der Repetiervorgang so schwer war.


Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:

Distanz

Diabolo

Hitbox / Streukreis

Location / Wetter

Anschlag

Optik

10m

Hot Shot Premium Balls 0,45g 6mm

34x25mm

Indoor

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Vector Optics 16x44

25m

Hot Shot Premium Balls 0,45g 6mm

130x123mm

Outdoor, kein Wind

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Vector Optics 16x44




Wenn ihr euch die Streukreis-Tabelle anschaut, vergesst bitte nicht dass es sich hier um ein Airsoft-Gewehr handelt. Kein gezogener Lauf. Keine Diabolos, sondern 6mm-Maisstärkekügelchen. Heißt, Direktvergleiche mit Luftdruckwaffen anderer Kaliber und Beschaffenheit machen hier keinen Sinn.


Ich hatte Marco vorher nach einer Schätzung des Streukreises auf 10 und 25m gefragt. Letztlich waren beide Ergebnisse deutlich besser. Besonders das 25m-Ergebnis halte ich für fantastisch. Alle Treffer in solch einer relativ kleinen Hitbox (es ist eine 17x17cm-Scheibe), immer und immer wieder. Bewusst habe ich nicht nur die üblichen 10 Schuss gemacht, denn ich wollte sehen wie sich die Treffer-Häufung entwickelt. Je mehr Schuss ich machte, desto sicherer fühlte ich mich.


Ich sehe es schon kommen, die Airsoft-Pros werden jetzt fragen „wo bleibt denn der 80m-Test?“. Antwort: kommt im Sommer, versprochen. Ich stelle aber schon einmal folgende These auf: was auf 25m so schießt, schießt auch auf 80m noch passabel.


Ein interessantes Learning für mich selbst: ich hatte nicht die Erwartungshaltung Loch in Loch zu schießen, mir reichten Treffer auf der Scheibe. Das hat für mich den Spaßfaktor nochmal erhöht. Also: es muss nicht IMMER Loch in Loch sein.


Schauen wir mal, dass wir als nächstes eine Begadi BSR für einen direkten Vergleich bekommen. Ich hatte zum gleichen Zeitpunkt auch noch eine bis unters Dach getunte AR15 am Start, die war auch nicht schlecht, aber die SSG24 war dennoch superior.


PS: wenn ihr nicht so maximal eskaliert was die Feder angeht, wird sie auch spielbar sein und vermutlich ähnlich gute Präzision für Körpertreffer mitbringen.


Fazit: Airsoft-Präzisionsmaschine.

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